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Eine klassische Frontalvorlesung aus dem Bereich der Biologie und Umweltnatur­wissenschaften wurde grundsätzlich überarbeitet und in eine Bologna-konforme Variante umgewandelt. Präsenzstunden wurden zugunsten von selbstverantwort­lichem Lernen reduziert. Mit einfachsten E-Learning Applikationen aus dem E-Learning Baukasten der ETH wurden Studierende zur aktiven Auseinander­setzung mit dem Lernstoff motiviert. Gleichzeitig wurde ihnen ermöglicht, einen Teil des Semesters via Web von Ferne an der Lehrveranstaltung teilzunehmen. Der Leistungsnachweis zum Erhalt der ECTS-Points erfolgte einerseits in Form einer Gruppenarbeit mit einer kurzen Lehrsequenz, andererseits in Form einer Einzel­arbeit mit dem Ausarbeiten von Multiple-choice Tests (MC-Tests) zum Stoff der Vorlesung. Die Multiple-Choice-Tests wurden am Ende des Semesters auf dem Web veröffentlicht und sind allgemein zugänglich. Vertikale Mobilität wurde weiter durch eine Sammlung von Videoaufnahmen früherer Vorlesungen ermöglicht, welche ebenfalls auf dem Web frei zugänglich sind. Mit dem Ziel, Vorwissen der Studierenden zu erheben und zu aktivieren, wurde eine Online-Umfrageapplikation sowie ein Wiki eingesetzt. Fragen der Studierenden wurden in einem Online-Forum diskutiert. Eine Phase des problembasierten Lernens rundete das Angebot ab und förderte die analytischen Fähigkeiten der Studierenden. Obwohl die Reduktion der Anzahl an Präsenzstunden eine Zeitersparnis für den hauptverant­wort­lichen Dozenten brachte, wurde diese durch die Online-Kommunikation mit seinen Studierenden weitaus kompensiert. Dennoch resultierte aus dieser Art des Unterrichts ein klarer Gewinn, da damit vermehrt kognitiv anspruchsvollere Fähigkeiten der Studierenden gefördert werden konnten.

25.02.2007 | Christian SENGSTAG & Damian MILLER (Zürich)

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