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Fragestellung: Berichtet wird über die Evaluation der Effektivität des supportiven Unterrichtsangebotes "self organized learning" (SOL), das seit 2002 in den ersten Wochen des Medizinstudiums in Wien eingerichtet wurde. Ziel ist, die Grund-kenntnisse in den naturwissenschaftlichen Fächern zu verbessern und die Studierenden in die Lage zu versetzen, Wissenslücken selbst zu diagnostizieren und selbstständig zu füllen. Zu diesem Zweck wurden in Gruppen von 15 Studierenden je eine Problemstellung aus den Fächern Physik, Chemie und Biologie erarbeitet. Die Vorgangsweise war an das problemorientierte Lernen angelehnt.
Methode: Am Ende des Semesters wurden die Studierenden (N=1090) retrospektiv hinsichtlich ihrer Erfahrungen mit diesem Unterrichtsangebot befragt. 197 Studierende hatten eingewilligt, dass Ihre Daten mit den Prüfungsergebnissen in Beziehung gebracht werden.
Ergebnisse: Keinen Einfluss haben Geschlechtsunterschiede, hingegen unterschieden sich die Gruppen in mehrfacher Weise in Abhängigkeit von ihrer Mutter-sprache. Die Ergebnisse der Regressionsanalyse (forwards and backwards) zeigen einen Zusammenhang der Angaben im Fragebogen mit den Prüfungsergebnissen: jene Studierenden, die bereits in der Schule vermehrt Unterricht in Chemie hatten, zeigten mehr Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern, aber auch ein größeres Problembewusstsein: Sie empfanden den Themenblock 3 mit naturwissen-schaftlichem Schwerpunkt als schwieriger, nahmen vermehrt an SOL teil und hatten ein besseres Prüfungsergebnis.

12.02.2005 | Oskar Frischenschlager, Karl Kremser & Richard Marz (Wien)

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