Artikelinhalt

Auf der Grundlage einer prospektiven Studie zu den Faktoren des Studienerfolgs im Medizinstudium wurden Auswahlkriterien im Sinne eines hypothetischen Numerus clausus anhand der Schulleistungen berechnet. Es wurden die Noten in Mathematik, Englisch, Physik, Chemie und die Anzahl der Klassenwiederholungen erhoben. Mittels Diskriminanzanalysen wurden unterschiedliche Modelle eines NC errechnet. Die Einbeziehung aller erhobenen Schulnoten ergab eine gute Treffsicherheit. Den geringsten Prozentsatz an fälschlicher Weise ausgeschlossenen Studierenden ergab das Modell, in dem die Noten in Mathematik und Englisch sowie die Zahl der Klassenwiederholungen berücksichtigt wurden.
Allerdings verursacht dieses Modell auch die höchsten Kosten, da in ihm der höchste Anteil an fälschlich aufgenommenen Studierenden enthalten ist, die die summative Jahresprüfung nicht bestanden und daher nicht in das zweite Studienjahr aufgenommen werden.  Auf der Grundlage dieses Modells wurden weitere prädiktive Faktoren (Geschlecht, deutsche Muttersprache), die jedoch für einen   NC aus grundsätzlichen Erwägungen nicht geeignet sind, hinzugenommen. Die dadurch erzielbare Steigerung der Treffsicherheit wird dargestellt und diskutiert.

25.02.2007 | Lukas MITTERAUER, Gerhard HAIDINGER & Oskar FRISCHENSCHLAGER (Wien)

Artikeldetails